Dienstag, 6. September 2011

back in Germany

Hallo zusammen =)

Jetzt melde ich mich noch einmal aus Deutschland. Mittlerweile bin ich schon wieder seit über drei Wochen daheim und ich kann es immer noch nicht glauben, dass mein Jahr wirklich schon vorbei ist.

Die letzten drei Wochen waren echt super. Maren ist gekommen und wir waren in einem Nationalpark, in Moshi und Arusha. 
Dann ging es nach Singida zurück und Maren hat meine Familie und meine Arbeit kennen gelernt. In der Schule war dies dann auch der letzte Tag, denn ab August waren da Ferien. 
An dem Wochenende waren wir dann gemeinsam mit Julius samstags auf einer christlichen und sonntags auf einer muslimischen Hochzeit. Ansich war das ganz schön und vor allem war es interessant den Unterschied zu sehen. 
Wir waren auch alle zum ersten Mal in einer Moschee. Das traurige an der muslimischen Hochzeit war nur, dass es offensichtlich eine arrangierte und von der Braut nicht gewollte Hochzeit war. Maren und ich saßen mit July, meiner Kollegin, und ein paar anderen Verwandten und Freunden der Braut gemeinsam mit ihr in einem Raum. Sie hat die ganze Zeit geweint und wir haben uns richtig unwohl gefühlt.
Echt traurig, dass das immer noch so aktuell ist in manchen Kulturen.

Dienstags am 2. August sind Maren und ich dann nach Dar es Salaam gefahren und von dort aus ging es am nächsten Tag weiter nach Sansibar. Da verbrachten wir den ersten Tag in Stone Town und dann ging es weiter nach Kendwa im Norden ans Meer. Schade war, dass das Wetter genau in den zwei Tagen, die wir am Meer hatten, nicht so super war. Es war ziemlich windig, die ganze Zeit bewölkt und ab und zu hat es auch leicht geregnet. Naja, die Zeit haben wir trotzdem genossen und in den indischen Ozean sind wir natürlich auch gesprungen, wenn auch nicht so lange und ausführlich. 
Unseren letzten Tag verbrachten wir dann nochmals in Stone Town bevor es am Nachmittag zurück nach Dar es Salaam ging. Sonntags sind wir mit dem Bus zurück nach Singida. 
Zunächst mussten wir 1 Stunde warten, bis der Bus endlich aus der Werkstatt kam und dann sind wir nicht einmal 5 Minuten gefahren und man konnte den Busbahnhof noch sehen, als der Bus kaputt ging. Da standen wir also mitten in Dar es Salaam und warteten. So hat Maren auch noch miterlebt, wie das in Tansania so von Statten geht. Einen Ersatzbus schicken gibt es hier nicht, jedenfalls nicht, bevor man nicht ettliche Stunden gewartet hat. Eigentlich sollte der Bus morgens um sechs Uhr losfahren, gekommen ist er um sieben und nach dem "Stopp" war es 11 Uhr, als wir dann endlich Dar es Salaam verlassen konnten. 
Die restliche Fahrt verlief zum Glück reibungslos, angekommen sind wir dann halt erst am Abend gegen 21 Uhr.

Die letzten drei Tage in Singida vergingen dann auch wie im Flug. Wir waren nochmal bei allen Leuten um uns zu Verabschieden, im Center gab es eine große Verabschiedungsfeier, die richtig toll war, die Kolpingsfamilie hat Tschüss gesagt und dann mussten wir auch noch unsere Sachen packen und ein paar Kleinigkeiten einkaufen.

Donnerstags ging es dann zusammen mit Ryan, dem Amerikaner, der auch im Center hilft, nach Arusha. Das war richtig praktisch, denn so mussten wir mit unseren tausend Gepäckstücken nicht im Bus fahren, sondern hatten unser privates Taxi.
In Arusha sind wir auch noch einmal bei allen vorbei um Tschüss zu sagen und haben die letzten Tage/Stunden mit unseren Freunden getroffen.

Am Samstag sind wir mittags zum Flughafen gefahren. Maren ist dann auch sofort geflogen, Julius und ich haben 14 Stunden gewartet und dann ging es auch für uns zurück ins kalte Deutschland. 
Wirklich realisiert haben wir es nicht, dass alles vorbei ist und dass unser Leben nun wieder komplett anders sein sollte. Und eigentlich wollten wir das auch überhaupt nicht.
Ich hatte so das Gefühl, mit jedem Tag, der dem Abschied näher rückte, wollte ich weniger zurück nach Deutschland.

Jetzt bin ich also wieder da und so langsam hat man sich auch an viele Sachen wieder gewöhnt. Es war natürlich super schön Familie und Freunde wieder zu sehen! Aber ich hätte kein Problem gehabt, wenn ich noch länger hätte bleiben dürfen.
Das tansanische Leben und die Leute fehlen mir sehr. Der Luxus hier ist einfach unglaublich groß. Aber das Leben geht weiter und jetzt heißt es, ein neuer Lebensabschnitt beginnt!

Bis dahin alles Gute
Jana 

Montag, 18. Juli 2011

Der normale Alltag ist so gut wie vorbei

Und wieder sind mehr als zwei Wochen vergangen. Mein normaler Alltag ist somit beendet, d.h. Ich habe noch den Montag und Dienstag und dann nochmal zwei Tage der darauffolgenden Woche, aber viel ist das nicht mehr.

In den letzten zwei Wochen habe ich noch verschiedene Leute besucht.
Zum einen war ich bei July, der Lehrerin, mit der ich Mathematik unterrichte. Sie wohnt bei ihrer Tante und ihre drei Cousinen relativ nahe am See. Der Stadtteil ist sehr ruhig und die Menschen haben echt richtig viel Platz um den Häusern. Es ist der Anfang eines Stadtteils, in dem die etwas wohlhabenderen Menschen von Singida wohnen.

Als nächstes habe ich ein Mädchen der Secondary School Schülerinnen besucht und gleichzeitig eine Frau, die ebenfalls manchmal ins Center kommt.
Bahati, die Schülerin, wohnt bei Mama Yassin als „Pflegekind“ und das, obwohl Mama Yassin auch nichts hat. Zusammen mit vier anderen Mädels sind Bahati und ich zu Mama Yassin, Bahatis Zuhause, gelaufen. Dazu sind wir ein Stück aus Singida raus und waren dann mitten im Busch. Immer noch sehr nahe an Singida dran, aber trotzdem porini kabisa (voll im Busch). Mama Yassin hat mich total herzlich empfangen und sie hat sich rießig gefreut, dass ich gekommen bin! Sie hatte mir im Center schon öfter gesagt, dass ich sie besuchen kommen soll.
Ihr Haus ist sehr klein und besteht aus drei Räumen. Der Schlafraum, ein Abstellraum und das „Wohnzimmer“. Viele Möbel gibt es nicht; zwei Stühle, ein Hocker, ein Bett, ein Regal und einen kleinen Tisch. Obwohl es so nahe an Singida ist, gibt es trotzdem kein Strom. Um das Haus herum wächst verschiedenes Gemüse, es gibt ein Klohäuschen und ein Küchenhäuschen, zwei große Löcher (1m & 2m Durchmesser) zum Wasser holen. Holt man das Wasser da raus, dann ist es Schlammwasser. Man lässt es eine Zeit lang stehen, damit der Schlamm sich absetzt und dann wird es getrunken, zum Kochen und Duschen verwendet und für alles, wofür man sonst noch so Wasser braucht.
Mama Yassin hat 5 Kinder, wobei daheim nur noch drei wohnen und zusätzlich eben noch Bahati. Wir haben dann erst einmal Zuckerrohr gegessen. Ich hatte eine Ananas mitgebracht, die wurde auch gleich gegessen und dann habe ich eine „Hausführung“ bekommen.
Die Tansanis sind einfach ein so super freundliches Volk, auch wenn sie überhaupt nichts haben. Mama Yassin freute sich so sehr, dass ich sie besuchte, dass sie mir ein Armband geschenkt hat!! Das ist einfach so unglaublich! Sie haben nichts und ich bekomme trotzdem ein Geschenk! Das hat mich richtig gerührt!
Mit den Mädels habe ich ganz viele Fotos gemacht und dann gab es noch Makande, ein Mais-Bohnen-Gericht zum Essen.
Der Nachmittag war einfach herrlich und wir hatten super viel Spaß =)

Dann habe ich noch Janet und Chris besucht. Sie kommen aus England und wohnen jetzt auch seit einem Jahr in Singida, um eine NGO (Non government organization) aufzubauen. Sie sind super lieb und wir haben einen richtig schönen Sonntag Nachmittag verbracht. Sind zum leki Singidani gelaufen und haben uns da ein das einzige Lokal gesetzt und etwas getrunken. Wir haben ganz viel geredet und verstehen uns super.
Gestern Nachmittag sind Julius und ich dann nochmals zu ihnen gegangen und wir hatten wieder viel Spaß =)

Ansonsten war ich in der Arbeit und daheim. In der Schule wurden in dieser Woche Examen geschrieben, da wir in 2 Wochen Ferien haben. Somit hatte ich kein Unterricht, sondern man musste nur nach den Kids während den Prüfungen schauen.
Im Center geht es seit dieser Woche wieder bis um vier am Nachmittag. Die staatlichen Schulen haben wieder geöffnet, d.h. Die große Gruppe kommt wieder erst später.

Morgens ist es zur Zeit ganz schön frisch. Es ist ja momentan Winter in Tansania, wobei Singida trotz allem noch sehr heiß ist. Nur eben der Wind kühlt ab und dadurch kann es morgens und abends doch frisch sein, denn der Wind ist ziemlich heftig hier!

Am Freitag war im Center eine große Verabschiedung. Rosi, eine von uns Mitarbeitern, geht zurück nach Moshi. Sie ist Anfang 20 und will Nonne werden. Stage 1 hat sie dazu jetzt abgeschlossen und daher geht sie wieder zurück. Es war sehr traurig, denn sowohl die ganzen Kinder, als auch wir Mitarbeiter mögen sie sehr.
Mir hat das zum ersten Mal richtig bewusste gemacht, dass es jetzt dann zu Ende ist. Auch Rosi war für ein Jahr hier. Die Kinder haben was vorgetanzt und gesungen, einige Mitarbeiter haben eine kurze Rede gehalten und Rosi hat ein selber umgedichtetes Lied gesungen, in dem sie sich für alles und bei allen bedankt hat.
Danach gab es ganz normal Essen für die Kinder, allerdings mit extra Zwiebeln drin. Wir Mitarbeiter bekamen Reis, Chipsi, Fleisch und ne Soda.
Viele haben geweint und es was traurig, aber dennoch schön.

Ja, jetzt ist die Zeit wirklich schon so gut wie um. Heute sind es nur noch 4 Wochen, die ich hier in Singida habe. Am Mittwoch geht es für mich zunächst einmal nach Arusha und am Donnerstag kommt dann Maren. Darauf freue ich mich schon sehr, auch wenn es dann sehr bald schon ans Abschied nehmen geht.

Man kann es sich kaum vorstellen, schon ganz bald wieder in einer komplett anderen Welt zu sein. Für mich ist hier alles so normal geworden; das Duschen mit dem Eimer, kein fließendes Wasser zu haben, regelmäßige Stromausfälle, mit zwei Mädels ein Zimmer zu teilen, das tansanische Essen, das Leben auf der Straße und nicht im Haus, einfach eine komplett andere Kultur.

Bis ganz bald also.
Machts gut!
Jana



Mittwoch, 29. Juni 2011

zwei ereignisreiche Wochen =)

Vor genau zwei Wochen gab es eine große und sehr freudige Überraschung für mich. Esther ist plötzlich wieder in Singida gestanden! =)
Sie hat ja bis April hier gewohnt und ist seitdem in Kigoma bei ihrem Verlobten, da sie am Wochenende heiraten werden. Ursprünglich wollte ich zu der Hochzeit gehen, aber da Kigoma mbali sana (sehr weit weg) ist und es zudem noch sehr teuer ist, da hin zu kommen, kann ich also nicht zur Hochzeit gehen. Daher dachte ich eigentlich auch, dass ich Esther nicht mehr sehen werde. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass sie uns hier nochmal besucht hat.
Geblieben ist sie dann bis Samstag Morgen.

Donnerstags haben Julius und ich uns nach der Arbeit mit Helea und Katharina getroffen, zwei Deutsche, die auch hier in Singida leben. Katharina und Markus haben hier eine Dispensary aufgebaut und wohnen mit ihren Kindern (Helea und ihre drei kleinen Brüder) und einem Team von noch 5 anderen Deutschen in dem Stadtteil Sabasaba. Wir hatten einen richtig schönen Nachmittag und sind zu dem zweiten See in Singida gelaufen, leki Kindaye.
Haben uns echt gut unterhalten und Julius und ich haben es so auch einmal geschafft, an diesen See zu gehen. Bisher hatte das immer nie geklappt. Und es hat sich wirklich gelohnt – der See ist genauso toll wie der Singidani!

Am Samstag darauf haben wir die beiden dann auch gleich wieder gesehen, denn Manu und Naemi, zwei aus dem Team, haben eine kleine Abschiedsparty gemacht, da es für sie ein paar Tage später nach Dar es Salaam und dann zurück nach Deutschland ging.
Die beiden wohnen sehr luxeriös, jedenfalls für die hiesigen Verhältnisse ;) Aber fließend Wasser, eine richtige Dusche, eine normale Toilette, eine Waschmaschine und eine richtige Küche gehören für mich eindeutig zum Luxus.
So haben wir Pizza gegessen und später gab es noch Kuchen. Ich weiß nicht, wie lange es her ist, dass ich richtiges deutsches Essen hatte. Das kam hier in Tansania glaube ich noch gar nicht vor! Aber es war super lecker!! danke an Manu und Naemi =)
Mit einem Lied, einer kleinen Versteigerung und einem Theaterstück hatten wir einen sehr unterhaltsamen Nachmittag. Und natürlich haben wir auch ganz viel geredet und von unseren bisherigen Erlebnissen erzählt. Gut, das Team hat uns erzählt und wir haben denen erzählt. Julius und ich waren die einzigen „Neuen“, alle anderen kennen sich ja bereits schon seit fast einen Jahr oder noch länger ;)
Abends haben wir dann noch einen kleinen Spieleabend gemacht, allerdings nicht zu lange für Julius und mich, da ich bis zehn daheim sein musste, denn hier wird schließlich das Tor zugemacht und wecken will ich auch niemand, nur weil ich zu lange fort sein muss...

Das nächste Ereignis kam am darauf folgenden Mittwoch. Zusammen mit der Mama und einer Nachbarin bin ich morgens mit dem Bus in Richtung Dodoma gefahren. Es ging nämlich zur Sent-Off-Party von Esther! =)
Nach etwa drei Stunden sind wir ausgestiegen und von da aus ging es mit dem Pickipicki mitten durch den Busch. Esther kommt aus einem kleinen Dorf nahe Dodoma. So fuhren wir also etwa eine halbe Stunde durch das NICHTS und kamen anschließend in dem Dorf an. Wir wurden herzlich empfangen, aber es hieß sogleich, dass wir noch ein Stückchen fahren müssen, da wir sofort zu Esthers Haus sollen.
Nachdem wir insgesamt eine dreiviertel Stunde Pickipicki-Fahrt hinter uns hatten, kamen wir bei Esther an. Ihre Familie lebt noch krasser wie Anja und Mara in Mwanga!
Ein Lehmhaus mit drei kleinen und dunklen Zimmern und zwei Holzhütten bilden das Familieneigentum. Die Holzhütten darf man sich aber nicht wie so schöne aus Deutschland vorstellen, sondern dabei handelt es sich um etwas größere Äste, die neben einander in den Boden gesteckt sind. Wirklich dicht ist es nicht.
100m weiter steht noch ein ähnliches Wohnhaus von Verwandten, ansonsten ist weit und breit NICHTS!! Außer natürlich den Bäumen, Büschen, Dornensträuchern,...einfach gesagt, der Steppe.

Wir bekamen um zwölf Uhr mittags zunächst einmal Frühstück, denn das hatten wir bis dahin noch nicht zu uns genommen. Dann verbrachten wir viel Zeit mit reden und die Umgebung anschauen. Irgendwann am Nachmittag sollte es beginnen.
Es kamen auch immer mehr Menschen aus ganz unterschiedlichen Stämmen, u.a. Wabarbaiq, also die mit den Tätowierungen und großen Ohrlöchern.
Durch die Fahrt waren die zwei Mamas und ich aber ganz staubig, so dass wir duschen gegangen sind. Währenddessen haben die Menschen auch angefangen ein bisschen zu tanzen und Musik zu machen. Aber verpasst hatten wir noch nichts, denn als wir fertig waren, sollten wir erst einmal zu Esther ins Zimmer gehen.
Bis dahin hatten wir sie noch nicht gesehen. Der Grund dafür war, dass Esther total unglücklich und verweint im Haus blieb, denn ihr Bruder kann nicht zu ihrer Hochzeit kommen, da er kein Geld hat. Ohne Schulabschluss und Ausbildung haben die Menschen hier absolut nichts. Für Esther war das richtig schlimm, denn sie will ihn unbedingt dabei haben!
Wir haben eine Ewigkeit versucht eine Lösung zu finden, doch zunächst wurde Mittag gegessen, mittlerweile war es etwa halb fünf. Danach haben wir mit Davis, dem Verlobten von Esther, und drei weiteren Männer lange geredet und diskutiert, wie man am besten helfen kann. Auch mit dem Bruder von Esther wurde geredet. Doch es war ziemlich kompliziert und aus dem Bruder sprach auch schon der Alkohol. Wir waren schließlich mitten im Busch, da ist es normal, dass jeder Mann (Esthers Bruder ist auch schon deutlich älter als sie) spätestens am Nachmittag zu trinken anfängt.
Als es langsam dunkel wurde, sind alle Gäste wieder zurück in ihre Häuser und übrig blieb ein Rest von Verwandten, etwa 30 Personen. Um acht Uhr abends wurde dann doch noch eine kleine Zeremonie veranstaltet. Der Pfarrer sprach einige Worte und auch sonst manch andrer ergriff das Wort um Esther Gottes Segen und viel Glück zur baldigen Hochzeit zu wünschen.
Nachdem die Geschenkübergabe und die Reden vorbei waren, mussten wir nochmals essen. Es war schon richtig kalt geworden, aber trotzdem durfte man nicht, ohne gegessen zu haben, gehen.
Um halb elf etwa ging es dann los Richtung Dorf, denn da haben wir geschlafen. Zusammen mit 11 andere liefen wir in der Dunkelheit durch den Busch und das nicht gerade kurz. Einen Marsch von ungefähr 1 ½ Stunden hatten wir hinter uns, als wir im Dorf ankamen.
Die beiden Mamas und ich haben uns dann ein Bett geteilt, doch nach nicht einmal 4 Stunden Schlaf, hieß es am nächsten Morgen um halb fünf wieder aufstehen.
Unser Bus, oder besser gesagt das Dalladalla, fuhr dann um 5 Uhr wieder Richtung Singida ab. Es war sehr kalt, denn mehrere Fenster waren kaputt. Am frühen Morgen kamen wir in Singida an. Davis und Esther waren ebenfalls mit von der Partie, denn für sie ging es am Freitag, bzw. Samstag weiter nach Kigoma.
Nachmittags bin ich dann noch in das Center gegangen.

Freitags war im Center ein großer Tag – der Tag der Eröffnung des neuen Spielplatzes!!
Dazu kamen richtig hohe Tiere der Singida Region, eigentlich alle wichtigen Leute. In den letzten beiden Wochen haben 9 Californier den Spielplatz noch voll aufgebaut, diese waren natürlich auch da. Zudem war am Donnerstag noch eine weite Gruppe von Amerikanern, so um die 15-20 Leute, angereist, um für zwei Wochen die Arbeiten in den Dörfern zu unterstützen. Somit waren echt viele Wazungu im Center.
Es wurden ein paar Reden gehalten, die Kinder haben verschiedene Sachen vorgesungen und getanzt und sogar eine Frau von TBC (ein tansanischer Fernsehsender) war da. Dann wurde der Spielplatz offiziell eröffnet und die Kids haben sich riesig gefreut! Gemeinsam wurde gegessen und danach gab es eine Disco, in der die Kinder richtig abgegangen sind.
Ich habe eigentlich die ganze Zeit beim aufräumen, putzen, Essen ausgeben, usw. geholfen. Alle hatten richtig viel Spaß und der Tag war gelungen =)
Die Wände sind im Übrigen richtig schön geworden!! Amani, unser Maler, hat es super gut hinbekommen!!

Am Samstag habe ich dann Susanne getroffen und wir haben eine Fototour durch Singida gemacht, denn sie fliegt am 5.Juli schon heim und es war somit ihr letztes Wochenende in Singida. Mittags ist dann Anja aus Mwanga gekommen und gemeinsam mit Julius haben wir den Abend bei Julius und Richard vebracht, wobei der mal wieder nicht da war!
Sonntags habe ich dann nicht mehr viel angestellt. Morgens waren wir nochmal in der Stadt unterwegs.

Zur Zeit gibt es ein echtes Wasserproblem hier in Singida. Den genauen Grund weiß niemand, aber normal holen wir das Wasser immer im Vatcan, also der Lodge von meiner Familie. Doch da ist es momentan aus und auch an den „bomba la maji“ (Wasserstellen) kommt kein Wasser. In der Stadt gibt es noch etwas, aber da zahlt man für einen Eimer 1000 sh (etwa 50 cent) und der kostet normal 50 sh!! Also das ist krass überteuert.
So hatten wir die letzten Tage immer gerade genug Wasser um zu kochen. Teils musste ein Eimer den ganzen Abend reichen, d.h. Kochen, duschen, trinken...
Zudem war das Wasser nicht klar, sondern eher leicht milchig, d.h. Es war etwas schlammig. Damit wurde dann gekocht, geduscht, Wäsche gewaschen und Zähne geputzt.
Hier merkt man wirklich, wie wichtig Wasser ist und was es für ein Luxus bedeutet, einfach den Wasserhahn aufdrehen zu können und dann kommt das saubere und klare Wasser da raus!! Aber man kann auch mit wenig Wasser auskommen, man gewöhnt sich an alles ;)

Mir selber bleiben jetzt gerade mal noch drei „normale“ Wochenenden in Singida, denn morgen in drei Wochen bekomme ich schon Besuch =) Die Zeit rennt also nur so davon...der normale Alltag endet schon ganz bald.

Bis dahin, machts gut und liebe Grüße aus Singida
Jana

Mittwoch, 15. Juni 2011

Dies und Das

Hallo, ich bins mal wieder!

In der Schule und im Center läuft immer noch alles ganz normal.
Unser Headteacher kommt allerdings sehr gerne in die Klasse herein und verteilt eine Runde Schläge. So musste meine zweite Klasse letztens in „Hundestellung“ hinstehen, d.h. jedes Kind musste seine Hände auf den Tisch stützen und mit den Füßen auf den Stuhl stehen. Dann ging der Headteacher mit dem Stock durch die Klasse und hat jedem Kind der Po versohlt. Dabei geht er nicht zimperlich um, sondern wenn er zuschlägt, dann richtig, oft sogar so, dass die Kinder teilweise weinen müssen!
So sieht Bestrafung in Tansania aus. Unvorstellbar für deutsche Verhältnisse, aber hier eine sehr gängige Methode.

Im Center ist der Maler jetzt so gut wie fertig. Sieht richtig klasse aus (Bilder kommen noch ;))! An den anderen Wänden befinden sich nun eine Weltkarte, eine Afrikakarte, spielende Kinder, menschliche Körper, … Seit Montag sind 8 Amerikaner da, die diese und nächste Woche den Spielplatz aufbauen. So langsam nimmt also alles Gestalt an. Die Grundsachen stehen alle. Also werden Julius und ich das Endergebnis doch noch sehe, wir hatte die Hoffnung zwischen drin schon fast aufgegeben. Hier dauert einfach alles so unglaublich lange!!

Samstag vor einer Woche verbrachte ich mal wieder 9 Stunden in einem Saloon und habe mir die Haare twisten lassen. Das Endergebnis ist sehr ähnlich wie beim letzten Mal, nur etwas heller und es gefällt mir sehr gut!
Sonntags habe ich dann Lara und Claudia getroffen und ab Montag war Anja in Singida und hat Julius und mich teilweise mit zur Arbeit begleitet. Sie hat dann bei mir geschlafen und wir saßen viel mit meinen Mädels und Jungs da und haben geredet.

Seit Donnerstag haben wir ein kleines Katzenbaby. Es ist so klein und süß! Am liebsten würde ich es mit nach Deutschland nehmen. Es konnte sogar noch nicht mal sehen. =)

Am Freitag sind Anja und ich nach der Schule mit dem Bus nach Mwanga gefahren. Für die 80 km benötigt man normalerweise etwa 4 Stunden. Wir waren gerade aus Singida draußen, aber schon mitten im Busch, und etwa 20 Minuten gefahren, als wir zum ersten Mal anhielten. Irgendwas war kaputt, also hieß es warten.
Gestartet sind wir um 14 Uhr, so gegen 17 Uhr sagten Anja und ich uns so, dass es doch schön wäre, jetzt so langsam wieder weiter zu fahren, denn schließlich hatten wir noch etwa 3-4 Stunden Fahrt vor uns. Um sieben Uhr haben dann auch die Leute der Busgesellschaft beschlossen, dass an dem Bus nichts mehr zu machen ist und ein Ersatzbus her muss. Mittlerweile war es dunkel und man sah noch die Lichter von Singida leuchten.
Um acht kam dann endlich ein Bus und um 21 Uhr, nachdem alles umgeladen war, ging es dann weiter. In Mwanga angekommen sind wir so gegen halb eins nachts. So hatten wir mal wieder mehr als 10 Stunden Busfahrt hinter uns – für gerade mal 80 km!!
Zum Glück waren wir zu zweit, so konnte man sich die Zeit noch einigermaßen gut vertreiben! Anjas Rekord für die Strecke Singida – Mwanga (lag bei 7,5 Stunden) haben wir somit also gebrochen.

Den Samstag verbrachten wir in Mwanga in der Krankenstation und im Dorf. Mwanga ist einfach toll! Wir sind zum „Fluss“ gelaufen, wobei der natürlich kein Wasser hat. Ist aber trotzdem eine richtig schöne Gegend. Während der Regenzeit ist der Fluss dann auch mit so viel Wasser gefüllt, dass manche Kinder, die auf der anderen Seite zur Schule gehen, nicht gehen können, da man nicht mehr durch kommt. Eine Brücke gibt es nämlich nicht.
Sonntags waren wir in der Kirche und am Nachmittag ging es für mich zurück nach Singida, dieses Mal in 4 Stunden ;)

Auch wenn ich mich hier total wohl fühle, so merke ich trotzdem immer, dass ich anders bin. Man fällt halt auf mit der anderen Hautfarbe.
Geht man durch die Straßen und es ist schon dunkel, kann man die Tansanis erst ganz spät erkennen. Mein Kommentar zu Julius letztens war: „Die Tansanis sieht man echt überhaupt net im Dunkeln und selber habe ich das Gefühl man LEUCHTET!!“ :)

Wie muss es einem dann gehen, wenn man das Gefühl „anders zu sein“ ein ganzes Leben lang hat? In Tansania gibt es sehr viele Albinos. Sie haben zwar die gleichen Gesichtszüge wie alle anderen, aber ihre Hautfarbe ist hell und die Haare sind blond. Sie fallen also immer auf. Für mich ist das Auffallen vorbei, wenn ich wieder daheim bin, aber für diese Menschen?!
Klar erkennt jeder, dass es sich um einen Albino handelt, also trotzdem einen „echten“ Afrikaner, aber das schützt sie trotzdem nicht vor dem Gehänselt werden oder auffallen.
Außerdem haben sie sehr viele Probleme mit der Haut. Deren Haut ist nochmal deutlich empfindlicher der Sonne gegenüber, als die von uns. Sehr viele Albinos sterben deshalb an Hautkrebs.
Auch bei uns im Center kommt ein Mädchen, das ein Albino ist.
Tansania soll angeblich das Land mit der höchsten Albinorate Afrikas sein. Schön stelle ich mir das wirklich nicht vor!

Jetzt sind es nur noch 2 Monate, dann bin ich wieder in Deutschland. Es ist einfach unglaublich, wie schnell die Zeit vergeht, ich bin doch gerade erst hier angekommen!!
Machts gut und bis bald!
Eure Jana

Mittwoch, 1. Juni 2011

die Zeit vergeht....

In den letzten zwei Wochen ist eigentlich nichts großes gewesen. Der übliche Alltag begegnet mir täglich und das ist auch gut so ;)
Morgens bin ich in der Schule und helfe im Matheunterricht und in der Schulküche mit und mittags bin ich im Center, wo ich beim Kochen, Essen ausgeben und putzen helfe. Viel aufregendes passiert dabei eigentlich nicht.

Meine Bewerbungen fürs Studium sind jetzt fertig. Jedenfalls die für Soziale Arbeit. Lehramt kommt am Wochenende dran. Und dann heißt es abwarten, wo es mich dann hinverschlägt ;)

An diesem Wochenende war ich u.a. etwas mit Lara und Claudia in der Stadt unterwegs. So gegen fünf Uhr am Samstag Nachmittag gab es plötzlich eine Menschenansammlung, etwa 100m entfernt von unserem Standpunkt. Der Grund war ein Unfall von einem Dalladalla und einem Pickipicki (Motorrad). Der Motorradfahrer starb angeblich noch sofort.
Hier in Tansania gibt es wirklich sehr viele Unfälle und meistens enden sie ziemlich krass. Das liegt daran, dass die Autos, Busse und anderen Fahrgeräte in einem Zustand sind, wie es in Deutschland schon längst verboten wäre. Schrottkarren, das ist eigentlich ein geeigneter Ausdruck für die meisten Fahrzeuge.
Ein weitere Grund ist der Fahrstil viele Fahrer. Normal fahren ist definitiv bei vielen nicht drin.
Dazu kommt noch, dass es zwar Verkehrsregeln gibt, aber man sich nicht unbedingt daran hält...In Singida hält sich der Verkehr noch in Grenzen, daher passiert nicht allzu viel, aber in Arusha oder Dar es Salaam herrscht oft ein regelrechtes Verkehrschaos, wo man auch als Fußgänger höllisch aufpassen muss, denn auf diese wird oft keine Rücksicht genommen.

In dem neuen Gebäude neben dem Center wird die Innenwand gerade von einem jungen Maler gestrichen. Die eine Seite hat er mittlerweile fertig und darauf sind Tiere (Elefant, Giraffe, Löwe, Leopard, Wasserbüffel, Antilope) vor dem Kilimanjaro zu sehen. Sieht echt beeindruckend aus! Ich bin mal gespannt, wie die anderen Wände noch so gestaltet werden!

Letzte Woche Dienstag sind Franzi (aus Arusha) und Betty (eine Österreicherin, die in Moshi in einem Kinderheim für 1 Jahr arbeitet) nach Singida gekommen. Wir haben dann den Abend gemeinsam verbracht und hatten jede Menge Spaß.

Am Freitag sind Mara und Anja für eine Nacht gekommen. Gemeinsam haben wir den Freitag Abend bei Richard und Julius genossen. Samstags sind wir dann in der Stadt unterwegs gewesen. Anja ging es den ganzen Tag schon nicht so toll, fühlte sich etwas schlapp und einfach total erkältet. Da Mara und Anja vor hatten am Nachmittag noch zu reisen, haben wir beschlossen, lieber nochmal nachschauen zu lassen, nicht dass es Malaria ist. Zum Glück muss man sagen!! Denn Anja hatte zum 4. Mal Malaria!! und irgendwie immer, wenn sie reisen will! Sie hat dann aber Medizin bekommen und die beiden sind dann auch los. Glücklicherweise haben wir das noch testen lassen, denn so ist es nicht mehr schlimmer geworden und mit einer starken Erkältung kann man schon auf Reisen gehen. Hätte sie aber noch länger gewartet, dann wäre die Wahrscheinlichkeit groß gewesen, dass sie die Reise wieder abbrechen hätten müssen. Malaria wird von Tag zu Tag schlimmer und wenn man es nicht behandelt, stirbt man irgendwann daran.

Am Samstag Abend bin ich dann mit Claudia nach Iguguno gegangen. Da habe ich Claudia und Lara und deren Familie nochmals besucht – vermutlich das letzte Mal, solange ich noch hier bin! War echt schön, auch wenn Lara auch nicht ganz fit war, ebenfalls Malaria.
Sonntags sind wir dann noch in die Dorfmitte gegangen. Es ist deutlich größer wie Mwanga, aber auch eindeutig ein Dorf. Ist aber echt auch ein schöner Ort. Danach bin ich mit dem Dalladalla wieder nach Singida zurück gefahren.

Am Montag Abend war ich mit meiner Familie (Mama, Papa, meine drei Gastschwestern und Justo, mein ältester Gastbruder) bei Verwandten, denn die bibi (Oma) aus Rombo, da wo ich Weihnachten gefeiert habe, ist zur Zeit hier in Singida, da sie krank ist. Also haben wir einen Krankenbesuch abgestattet. War ganz nett und echt schön sie wieder zu sehen. Am Schluss haben wir dann auch noch gemeinsam gebetet und gesungen, etwa eine halbe Stunde lang.

So das wars dann mal wieder aus meinem tansanischen Leben!
Bis bald und machts gut!
Eure Jana


Sonntag, 15. Mai 2011

Mwanga – das Leben im Busch

Und mal wieder sind zwei Wochen vergangen – einfach unglaublich wie die Zeit verfliegt!

Der Arbeitsalltag macht wieder sehr viel Spaß. In der Schule helfe ich jetzt viel in der Küche mit. Im Center läuft auch alles wie immer.
Seit Februar wird direkt daneben ein Gebäude gebaut, in dem die Kinder dann spielen können, wenn es fertig ist. Es soll eine Rutsche und Schaukel geben und vorne dran werden kleine Dukas (Läden) hinkommen. Das Haus ist jetzt im Endstadium und die Bauarbeiter arbeiten jeden Tag ganz fleißig. Eigentlich sollte es schon Mitte April fertig sein, naja wir sind ja in Tansania und deshalb mittlerweile auch schon gewöhnt, dass eigentlich nichts pünktlich fertig wird. Somit sind wir also gespannt, wann der neue „Spielplatz“ für unsere Kinder wirklich genutzt werden kann.

Über das letzte Wochenende habe ich Mara und Anja im Busch besucht, d.h. in Mwanga. Donnerstag nachmittags bin ich mit dem Bus vier Stunden in die Pamba gefahren. Singida liegt ja schon wirklich völlig abseits und mitten im Nichts, aber Mwanga übertrifft alles nochmal ;)
Nach 2-3 Stunden hat dann auch die Stromleitung aufgehört.
Ich bin also so gegen 18 Uhr in Mwanga angekommen und die beiden haben mich dort abgeholt. Mara und Anja sind auch Kolpingfreiwillige und zwei super liebe Mädels =)
Geschlafen habe ich die Tage über in Anjas Gastfamilie. In der ersten Nacht war auch Mara noch bei uns dabei. Die restlichen Abende haben wir lange gequatscht und dann Mara nach Hause begleitet.

In Mwanga lebt man das einfachste Leben vom einfachen. Es gibt weder fließend Wasser noch Strom. Die Häuser sind ganz einfach und es gibt keine Zwischendecke mehr, d.h. das Haus ist oben offen und man kann alles hören, was in den anderen Räumen vor sich geht. Die Toiletten sind ein Loch im Boden und nachts mit Kakerlaken übersät. Außerdem sind die meisten Klos und Duschen nicht überdacht. Viele Häuser und vor allem auch Klos und Duschen sind sogar ohne Türen.

Die Häuser im Ortszentrum stehen weit auseinander und das komplette Dorf ist ewig weit ausgedehnt. Von A nach B läuft man also lange ;)
Die Landschaft ist wunderschön. Tansanische Savanne, oder besser gesagt tansanischer Busch, mit einer richtig weiten Sicht ins Nichts. Alles ist rot vom Staub und vereinzelt ragen Bäume , Sträucher und Dornenbüsche aus dem Boden. Abends hört man Hundegebell, dem das Hyänengebell folgt. Tiere gibt es sehr viele. Kühe, Ziegen, Esel, Hühner, Hunde, Katzen. Un alle wohnen zusammen.
Es gibt wenig zu kaufen in Mwanga, d.h. Obst, Milch und Eier sind sehr rar. Das Hauptessen ist Ugali (Maisbrei) mit mboga (grünes Gemüse), was es oftmals morgens, mittags und abends gibt.
Um telefonieren zu können, muss man mit dem Handy an bestimmte Stellen gehen, z.B. mitten auf das Feld, denn an den meisten Plätzen hat man kein Empfang.
Ein Großteil der Menschen lebt von der Bauernwirtschaft. Jeder baut seine Sachen, die er zum Leben braucht, selber an und lebt somit von der eigenen Ernte.

Freitags war ich dann mit Mara in der Arbeit. Sie unterrichtet morgens eine Stunde in der Kolpingschule Englisch. Die Jungs lernen dort Schreiner und die Mädels lernen nähen und kochen. Danach geht Mara zur Secondary School um dort Englisch zu unterrichten. Dazu läuft sie jeden Morgen 40 Minuten hin und mittags wieder zurück.
Samstags war ich bei Anja mit in der Krankenstation. Dort haben wir Tütchen aus alten Buchseiten gerollt. Diese werden für Medikamente verwendet und so haben wir später Tabletten in die Tütchen abgezählt. Aber alles ohne Handschuhe oder Pinzetten, schön mit den Fingern ;) wenn man das mal in Deutschland machen würde?!

In Mwanga gibt es drei Stämme, die Wairaqw, die Wabarbaiq und die Wanyramba.
Die Wabarbaiq leben i.d.R. nicht im Ortskern, sondern weit außerhalb im Busch. Man erkennt sie auch sofort an ihrem Aussehen. Sie haben große Ohrlöcher, ganz viele Armreifen und Halsketten um und eine Tätowierung um die Augen.
Die Wairaqw und Wanyramba lassen sich nicht unterscheiden. Diese beiden Stämme mögen sich aber auch nicht sonderlich. In den Jahren 87 und 95 gab es jeweils ein kleiner Bürgerkrieg zwischen diesen Stämmen. Angefangen hat das durch Kuhraub. Jetzt leben sie wieder friedlich miteinander, aber man mag sich noch immer nicht. Dabei geht das Meiste von den Wairaqw aus, denn diese haben ein starkes „Zwei-Klassen-Menschen-Denken“ und „Stammesstolz“.

Da alles immer noch sehr traditionell ist, spricht man auch noch sehr viel Stammessprache. Das kann manchmal echt nervig sein, denn man versteht Kisuaheli eigentlich doch ganz gut und in der Familie reden dann alle Stammessprache, so dass man wieder nichts versteht. Kiiraqw hört sich auch echt richtig krass an. Manche Wörter lassen sich kaum aussprechen.

In der Krankenstation habe ich auch gleich mal einen jina la nymbani bekommen. In Tansania haben die meisten Menschen zwei Namen, einen christlichen/muslimischen und einen jina la nymbani (übersetzt: Hausname), also einen Namen der Stammessprache. Diese Namen haben oftmals eine Bedeutung. So werden Kinder, die auf der Straße geborgen wurden, einfach mal „Weg“ genannt.
Ich habe den Namen „omali“ (Igel) erhalten. Die Betonung liegt dabei auf dem li, denn ansonsten bedeutet er etwas anderes. Warum genau Igel habe ich keine Ahnung, aber ich habe mich gefreut ;) Der Name ist übrigens Kiiraqw.

Sonntags waren wir dann in der Kirche und ich musste mich mal wieder vorstellen. War allerdings halb so schlimm.
Wir wurden auch von ganz vielen Leuten eingeladen, was dazu führte, dass ich spontan mal noch 2 Nächte verlängerte. Eigentlich war geplant, dass ich Montag Nachmittag wieder nach Singida fahre, daraus wurde dann Mittwoch Morgen. War aber richtig schön bei so viele Leuten daheim vorbei zu schauen.

Was dabei auffällt ist die Tatsache, dass hier Geschenke wie selbstverständlich aus der Hand genommen werden. In Deutschland nimmt man das Geschenk wahr, wartet aber bis man es überreicht bekommt. In Tansania wird einem jedes Gepäck sofort aus der Hand genommen und Geschenke auch gleich verstaut ;)

Montags und Dienstags war ich dann jeweils mit Anja in der Arbeit, denn in der Krankenstation hat von Montag bis Donnerstag die Klinik und das MCH (mother and child health) offen. Da werden Kinder gewogen, schwangere Frauen abgetastet, Spritzen gegeben und entbunden.
So habe ich Anja geholfen Kinder zu wiegen und die Karten für schwangere Frauen auszufüllen. Im Dorf sind noch richtig viele Analphabeten, weshalb viele Frauen mit Daumenabdruck unterschreiben. Die Analphabetenquote liegt etwa bei 80%!!

Ich habe auch gelernt schwangeren Frauen den Bauch abzutasten und das Baby zu messen. Da war eine richtig tolle Erfahrung! Vor allem wenn man den Kopf und die Füße spürt, ist es total toll =)
Einmal war ich dann auch noch bei einer Geburt dabei und habe geholfen zu entbinden! Das war super interessant und echt schön!! Die Geburt verlief problemlos und ohne Zwischenfälle.

Montag morgens gab es ein kleines Erbeben. Es hat sich angehört, wie wenn es richtig laut donnern würde oder ein Flugzeug extrem tief über einem fliegt. Alles hat ein bisschen gewackelt und nach ein paar Sekunden war auch schon wieder alles vorbei. Erdbeben kommen in Mwanga öfters vor, denn Mwanga liegt im ostafrikanischen Grabenbruch.

Ein großes Problem in Mwanga ist, dass es nur sehr wenig Arbeit gibt. Daher sitzen viele Jugendliche nur rum und machen nichts. Was oftmals dazu führt, dass gekifft und getrunken wird.
Alkohol spielt überhaupt eine große Rolle im Dorf. Fast jeder Mann hat ein Alkoholproblem. Auch die Ärzte und Priester sieht man sehr oft trinken. Es kann auch gut sein, dass man die Ärzte mit einer, manchmal mehr manchmal weniger starken, Fahne am Arbeitsplatz antrifft. Das Problem gibt es auch in der Stadt, aber da bekommt man es nicht in diesem Ausmaß mit.

Kurz bevor ich gefahren bin, ist mir noch ein kleines Ungeschick passiert. Typisch Jana mal wieder, fällt ihr die Taschenlampe ins Klo. Auf der Taschenlampe war Obama abgebildet und die Mädels bei Anja haben sich kaputt gelacht und gemeint „Obama yupo chooni“ (Obama ist im Klo)!! War jedoch nicht weiter schlimm, sondern es fand einfach jeder nur lustig, ausgenommen von mir am Anfang ;)

Mwanga hat mir super gut gefallen und ich würde mich auch da sehr sehr wohl fühlen!

Jetzt am Wochenende war dann Anja hier in Singida und gestern haben wir einfach ein bisschen geshoppt ;)

Was hier im Moment auch heiß umher geht, ist der „Babu in Loliondo“, ein Wunderarzt im Norden Tansanias, an der Grenze zu Kenia. Der Babu stellt durch Wurzeln, die bislang für giftig gehalten wurden, eine Flüssigkeit her, die angeblich alle Krankheiten heilt.
Trinkt man diese Medizin, so ist man von jedem kleinen Wehwehchen, aber auch von Krankheiten wie Diabetes, Krebs und AIDS geheilt.

Die Menschen hier pilgern in Scharen zu Babu, um sich von ihren Schmerzen zu befreien. Man zahlt 100.000 bis 150.000 Shilling (50-75€), was für die normale Bevölkerung hier ein Vermögen ist, und kann bei jeder kleinen Busgesellschaft die Fahrt nach Loliondo antreten.

Ich denke eigentlich darüber, dass das ganze nur Geldmacherei ist, aber darf ich wirklich, nur weil ich aus einer anderen Kultur komme, so darüber urteilen?? Ganz klar ist auf jeden Fall, dass medizinisch noch nichts nachgewiesen ist.

Also wir werden sehen, ob wirklich etwas dran ist an der Wundermedizin von Babu.

So das wars dann mal wieder!! Eine schöne Zeit euch allen und bis bald!
Eure Jana

Mittwoch, 4. Mai 2011

Eine Reise durch das Land – Landschaft, Menschen & Kultur

Um von A nach B zu kommen benötigt man in Tansania sehr viel Zeit und darf sich nicht stressen lassen. So kann es gut mal sein, dass man ein paar Stunden länger unterwegs ist, als ursprünglich angenommen. Außerdem ist es vollkommen normal für etwa 300 km 8-10 Stunden zu brauchen.

So haben wir unsere Reise mit einer sehr langen Busfahrt begonnen. Am 2. April sollte der Bus um 15.00 abfahren, gekommen ist er zwei Stunden später. Die Warterei am Stendi war etwas nervig, denn es war richtig heiß, aber nach 8 Monaten ist man das Warten dann doch so langsam gewöhnt.
Und wie heißt es so schön: Die Europäer haben die Uhr, die Afrikaner haben die Zeit =) Außerdem sind Fahrpläne in Tansania nun mal eher Richtlinien als feste Zeitangaben.

Nach vier einhalb Stunden Busfahrt kamen wir dann in Kahama an. Dort hieß es den Bus wechseln und dass was Kleines essen. Da der Bus nachts nicht mehr fahren darf (in TZ gibt es ein Nachtfahrverbot für Busse) muss man also in Kahama übernachten. Dazu sucht man entweder ein Guesthouse für eine Nacht oder man schläft im Bus. Wir haben uns für die tansanische und vor allem günstigere Variante entschieden - dem Bus.

War jedoch nicht ganz so bequem, sodass wir nur wenig Schlaf bekamen. Um 6 Uhr in der Früh ging es dann weiter.
Oftmals haben die Busunternehmen keinen wirklichen Überblick über die Sitzverteilung, wenn man die Tickets an verschiedenen Orten kaufen kann. So saßen wir jeweils an anderen Plätzen, wie sie eigentlich auf unseren Tickets standen. Dabei hatten wir das Pech die schlechtesten Plätze zu erwischen – ganz hinten und mittig!! Schlecht deshalb, da man die Hubbel und Unebenheiten der Straßen hinten am heftigsten spührt.
Und die Straße von Kahama nach Kigoma ist schlechter als viele Feldwege in Deutschland.
Wir brauchen uns später also nicht wundern, wenn wir Rückenprobleme haben!!

KIGOMA

Die Tage in Kigoma haben wir echt genossen. Beschreiben lässt sich das Städtchen am besten so: ruhig, hügelig, Kleinstadtatmosphäre, grün (v.a. Durch die momentane Regenzeit), idyllisch und sehr schön am See gelegen.
Der Tanganyikasee ist wirklich toll. Im Hintergrund sieht man die Berge von Kongo, das Wasser ist klar und blau.
Montags haben wir die Stadt erkundet. Zuerst waren wir beim Hafen das Ticket für die Fähre reservieren, danach haben wir die verschiedenen Hügel, d.h. Die Stadt ansich angeschaut. Auf einem Hügel sind wir auf einen Wassertank geklettert – von da aus hatte man eine gigantische Aussicht auf den See. Allerdings durfte man da eigentlich nicht drauf. Es war aber nirgends ein Schild und abgesperrt war auch nichts...
Dienstags wollten wir unsere Tickets kaufen, doch leider hieß es dann „Die Fähre fährt diese Woche nicht!!“. So standen wir also zunächst dumm da und haben uns aufgeregt!! Die Bootstour sollte doch ein Highlight unserer Reise sein!!!!
Im Reiseführer stand dann auch noch, dass es kein Direktbus von Kigoma in den Süden gibt. So sollten wir also über das Landesinnere fahren, was bedeutet hätte, zurück nach Singida und von da aus neu starten...Zum Glück stimmt das nicht und wir konnten ein Ticket nach Sumbawanga kaufen.
De restlichen Tag verbrachten wir am Jacksons Beach. Dazu liefen wir etwa 5 km aus der Stadt raus und waren dann in einer kleinen Bucht im See schwimmen (im Tanganyikasee gibt es keine Billharziose). War richtig schön und idyllisch da! Die Bucht hatten wir für uns alleine und kleine Bandas haben Schatten geboten. Das Wasser ist klar und hat eine sehr angenehme Temperatur und wenn die kleinen Wellen gebrochen sind, haben sie türkis-grün im Wasser geschimmert – echt traumhaft =) Unsere Füße sahen am Grund aus wie Neonleuchtstäbchen.
Am Mittwoch sind wir dann noch aus der anderen Seite von Kigoma rausgelaufen und im Dorf Kibirisi gelandet. Dort liefen wir einfach quer durch die Häuser, d.h. Mitten durch das tansanische Leben.

Am darauf folgenden Tag ging es um 6 Uhr morgens los Richtung Sumbawanga. Diese Strecke führte mitten durch Wälder und Hügel, eine echt tolle Landschaft. Die Straße jedoch war sehr schlammig und mit vielen Pfützen versehen. So benötigten wir auch 10 Stunden.
An einer Stelle steckte ein LKW in der Gegenrichtung fest. Diese Stelle war aber so eng, dass der Bus bei einem Windhauch umgekippt wäre!!
In Mpanda war dann Zwischenstation und am nächsten Tag ging es weiter nach Sumbawanga. Gleich nach Mpanda fährt man durch den Katavi Nationalpark – ohne Extrakosten – und so haben wir Giraffen, Elefanten, Zebras, Gnus, Büffel und sogar 2 Löwen gesehen!! Diese waren besonders toll, denn sie standen etwa 2-3 Meter von unserem Bus entfernt. War dann eine ganz gute Entschädigung für die ausgefallene Bootsfahrt ;)
So ziemlich nach der Hälfte mussten wir alle aussteigen, denn unser Bus steckte im Schlamm fest. Zum Glück war davon aber nur ein Hinterreifen betroffen, so dass wir nach etwa 45 Minuten wieder fahren konnten. Etwas später war dann noch etwas am Motor kaputt und dann hatten wir unser Ziel auch erreicht.

SUMBAWANGA

Da wir nach Mbeya, unsere eigentliche nächste Station, erst für den Sonntag ein Ticket bekamen, verbrachten wir also auch noch einen Tag in Sumbawanga. Nicht weit entfernt liegt er Rukwasee, allerdings war es sehr teuer dorthin zu kommen und so sind wir einfach ein bisschen in und um die Stadt gelaufen. Auf einem kleinen Berg direkt an der Stadt hatte man eine prima Aussicht. Es war schön, ruhig und echt sonnig da oben.

Am Sonntag ging es dann also weiter nach Mbeya. In Tunduma, an der Grenze zu Sambia, gab es ein riesiges Verkehrschaos. So etwas habe ich hier außer in Dar es Salaam auch noch nicht gesehen. Ganz viele LKWs, die standen auch teils am Straßenrand, Pikipikis, Bajajas, Busse, Autos, Fahrräder und Menschen – Chaos pur! Alles stand kreuz und quer.

MBEYA

In Mbeya angekommen schauten wir uns zunächst ein bisschen um. Tagsdrauf ging es dann auf den Berg Lolesa, der direkt an Mbeya ist. Der Aufstieg war sehr anstrengend, aber die Aussicht vom Gipfelkreuz hat sich definitiv gelohnt. Mbeya ist einfach riesig.
Da das Gipfelkreuz noch nicht ganz oben ist, wollten wir noch den höchsten Punkt erklimmen. Der Weg, oder besser gesagt der Trampelpfad war sehr schmal und seitlich ging es ziemlich steil runter. Wir liefen und liefen durch Tannen, Weide und auch durch Regenwald. Doof war nur, dass es irgendwann ziemlich zum regnen angefangen hatte und somit waren wir nach einiger Zeit komplett durchnässt.
Auf den höchsten Punkt haben wir es dann doch nicht geschafft. Der Abstieg war dann etwas schwierig, denn alles war nass, schlammig, rutschig und eben doch etwas steil.

Dienstags sind wir nach Isondo und von da aus, mit einem Guide für umgerechnet etwa 3,50 €, zum Ngozi Kratersee gewandert oder besser gesagt geklettert. Der Ngozi ist ein Vulkan in dessen Mitte ein Kratersee liegt. Man läuft die ganze Zeit durch Regenwald, was richtig schön ist. Alles war feucht und teils sehr schlammig und vor allem sehr verwurzelt. So musste man oftmals über umgefallene Bäume oder Wurzeln klettern – aber wir hatten unseren Spaß ;) Oben angekommen war es echt toll. Nur meine Füße waren abends nicht mehr die einer Mzungu, so schlammig waren sie!!

TUKUYU

Am Mittwoch ging es dann nach Tukuyu. Im Daladala durfte ich ein gerade paar Tage altes Baby halten. Hier ist es ganz normal, dass die Kinder anderen auf den Schoß oder in die Hand gedrückt werden, auch wenn es sich um wildfremde Personen handelt.
Nachdem wir ein billiges Guesthouse (2,50€/Nacht/DZ) gefunden hatten sind wir mit dem Daladala wieder ein Stückchen zurück und dann etwas 13 km in einem Auto mitgefahren. Angekommen sind war an der „Daraja la mungu“, der „Brücke Gottes“ oder auch einfach Naturbrücke genannt. Sah richtig toll und beeindruckend aus. Die daraja la mungu besteht aus Lavagestein. Nachdem der Vulkan nach einem Ausbruch den Fluss abgeschnitten hatte, bahnte dieser sich nach einiger Zeit einen Weg unter dem Lavagestein durch und so entstand eine Brücke. Ein paar Meter weiter fällt das Wasser einen Miniwasserfall hinunter.
Den Rückweg liefen wir dann, d.h. Etwa 2 Stunden durch Bananenplantagen und Teefelder hindurch.
Der Süden ist bekannt für seine vielen Obst-/Tee- und Kakaoplantagen und viele Berge. Die Landschaft ist als wunderschön.
Abends lernten wir noch zwei deutsche Mädels kennen.

Sehr viele wichtige Verbindungsstraßen, vergleichbar mit Autobahnen und Bundesstraßen in Deutschland, sind hier noch nicht geteert. So ist die Strecke Singida – Arusha gerade dabei geteert zu werden, Kahama – Kigoma ist allerdings noch weit davon entfernt. Dafür ist eine so kleine und vor allem unbedeutende Straße wie die zur daraja la mungu asphaltiert.
Wo ist da der Sinn?? Also manchmal frage ich mich echt, warum die Tansanis das Geld so unnötig verbrauchen, bzw. so sinnlos verteilen!!

MATEMA

Am nächsten Tag fuhren wir mit dem Bus nach Matema. Die beiden Mädels waren ebenfalls mit von der Partie und die Busfahrt dauerte Ewigkeiten. Für nicht mal 100 km etwa 7 Stunden. Wir mussten auch einmal etwa ein einhalb Stunden warten bis der Bus wieder voll war.
Aber immerhin war die Landschaft richtig schön. Reisfelder, Bananenstauten, Kakaobäume, Berge und dazwischen immer wieder ein Fluss. Über die Brücken zu fahren, war jedoch etwas beängstigend, denn das waren nur Holzlatten auf ein Gerüst gelegt...machte also nicht gerade den stabilsten Eindruck.
Das kleine Örtchen Matema ist richtig toll gelegen. Bergen zu Fuße und direkt am Nyasasee. Man hat also einen wunderbaren Blick auf die Berge und den See. Wir sind dann erst einmal ins Wasser gesprungen und haben die letzten Stunden bevor die Sonne unterging genossen.
Schade, dass wir nicht länger bleiben konnten.

Daladalas und Busse werden hier ja regelmäßig und auch sehr oft von der Polizei angehalten. Die Polizisten stehen am Straßenrand und werfen meist nur einen kurzen Blick in das Fahrzeug hinein. Allerdings fließt jedes Mal Geld, d.h. Es findet eine Bestechung statt. Diese sieht man in der Regel nicht, denn es passiert so schnell und unauffällig, dass man nichts bemerkt. Beim Handschlag beispielsweise gibt der Condactor dem Polizisten ein paar Shilling, meist so um die 500 – 1000,-- also zwischen 25 und 50 Cent. Das ganze wird gemacht, damit der Bus auch weiter fahren darf, bzw. wieder zurück fahren darf oder auch falls etwas bezüglich den Sicherheitsvorschriften nicht stimmt und das dann von der Polizei „übersehen“ wird.
Zum ersten Mal habe ich auf unserer Fahrt nach Matema gesehen, wie das Geld übergeben wurde. Ratzfatz und ohne großes Tamtam!

MBEYA

In Matema waren wir am frühen Morgen nochmals am See und haben den Fischern etwas zugeschaut. Danach gings in das Örtchen um zu frühstücken. Wir haben also chai ya maziwa (Milchtee) auf der Straße getrunken. Dazu gab es Vollkornbrötchen – seit langem war dies das erste Mal, dass ich Vollkornbrötchen gesehen und gegessen habe!!
Dann mussten Julius und ich auch schon wieder zurück nach Mbeya.
Von Matema aus ging es die ersten 20 -30 Minuten in einem PickUp weiter, also einem LKW mit großer, offener Ladefläche, die mit Menschen vollgestopft ist. Eine sehr interessante Erfahrung. Nicht sehr gemütlich mit etwa 50 Menschen on Tour, aber dafür voll tansanisch =)
Die nächsten 20 Minuten fuhren wir in einem kleinen PickUp, also einem Jeep mit Ladefläche.Das war schon deutlich bequemer, denn da waren nur etwa 10 Leute drauf inklusive jede Menge Zuckerrohrstangen. Aber wir konnten uns immerhin hinsetzen und richtig festhalten.
Anschließend ging es noch in einem überfüllten Daladala – wir mussten gebückt stehen – nach Kyela und von da mit einem Bus nach Mbeya. Schon lustig, dass wir dieses Mal für die doppelte Strecke, verglichen mit dem Vortag, nur etwa 4 Stunden benötigten.

In Mbeya hatten wir dann nur eine Nacht Zwischenstopp und am nächsten Tag, Sonntag 16.04. ging es dann weiter mit unserer längsten Busfahrt, aber nicht der am längsten benötigten Zeit um von einer zur nächsten Station zu kommen ;)
Von Mbeya nach Songea brauchten wir geschlagene 11 Stunden mit dem Bus. Dabei fuhren wir zum ersten Mal seit dem Start unserer Reise eine komplette Strecke auf geteerter Straße! Bisher war nur der erste Teilabschnitt bis Kahama und dann ein paar Straßen um Mbeya herum geteert.
Warum wir also trotzdem etwa 11 Stunden für 350 km brauchten??
Man konnte zwar gut fahren, aber trotzdem musste der Bus oft sehr langsam machen, da die Strecke aus einem einzigen Auf und Ab bestand und dazu noch extrem kurvenreich war. An den Hügeln bergauf wurde der Bus extrem langsam – da wurden die eindeutig fehlenden PS bemerkbar!
Einmal mussten wir auch wieder ein Stück weit zurück fahren. Den genauen Grund haben wir nicht raus bekommen, aber es standen viele Mädchen einer Secondary School im Mittelgang, die zu den Osterferien nach Hause fuhren und daran passte der Polizei irgendetwas nicht.
Die restliche Fahrt verlief dann reibungslos.

SONGEA

In Songea angekommen wollten wir ein Busticket für den nächsten Tag kaufen, aber mal wieder war schon alles belegt und wir mussten eine Nacht länger bleiben als geplant. Dieses Mal war es allerdings etwa doof, denn Songea hat wirklich nichts zu bieten. So haben wir am nächsten Tag auch nicht viel gemacht.Sind durch die Straßen geschlendert, über den Markt spaziert – der sehr angenehm ist – und haben Khangas gekauft.
Songea ansich ist ganz nett und die Menschen sind freundlich. Abends haben wir am Stendi Reis mit Bohnen gegessen. Hier sitzen Frauen mit großen Töpfen auf der Straße und verkaufen super leckeres und super günstiges Essen.

Was einem auch oft auffällt, wenn man mit dem Bus unterwegs ist, ist die Tatsache, dass viele Afrikaner Schwierigkeiten beim Alphabet haben. Auf dem Land ist das natürlich sehr oft der fall, hier kann noch immer ein Großteil der Bevölkerung nicht lesen und schreiben, aber in der Stadt fällt einem das nicht so sehr auf.
Wie Bus und Alphabet zusammen hängen??
In vielen Bussen sind die einzelnen Reihen nach dem ABC benannt und die einzelnen Sitze dann nummeriert. So hat man beispielsweise die Platznummer „C3“. Tja und hier ist oft der Fall, dass die Leute den Buchstaben C ganz hinten im Bus suchen, dabei ist das die dritte Reihe.

Die Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft in Tansania ist wirklich enorm groß. Die Menschen hier sind immer total nett und helfen einem egal bei was. So kann man am Stendi beispielsweise zu irgendeiner Busgesellschaft gehen und fragen wo man ein Ticket von A nach B bekommt und anstatt nur zu sagen „hier nicht“ oder „Da und da“, wird einem total geholfen auch ja das richtige und dazu noch ein günstiges, bzw. eines bei einer guten Busgesellschaft, zu bekommen. Es wird dann telefoniert und nachgefragt und man wird an die richtige Stelle begleitet und die Menschen warten dann sogar noch, bis man das Ticket auch wirklich in der Hand hält. Manchmal wird es einem auch komplett besorgt und man soll nur warten.
Ein richtig hilfsbereites Land =)

SONGEA – TUNDURU – MASASI – NDANDA

Um 6 Uhr in der Früh ging es am Montag dann von Songea nach Tunduru. Diese Strecke ist so schlecht, dass keine Busse fahren können und daher Landrover/Cruiser den Part übernehmen. Und es stimmt tatsächlich. Die Straße ist die schlechteste, die ich bisher in Tansania an einer größeren Verbindungsstraße gesehen habe.
Obwohl unser Fahrer verhältnismäßig flott gefahren ist, brauchten wir 8 Stunden für diesen Abschnitt.
Am Straßenrand sahen wir einmal zwei Maasaimädchen in schwarzen Tüchern. Schwarze Tücher tragen bei den Maasai die Mädchen, die gerade beschnitten wurden, was ich ziemlich erschreckend fand, als ich die beiden gesehen habe.
Irgendwann hatten wir auch mal einen etwas längeren Stopp, denn ein Reifen war geplatzt. Also musste da Ersatzrad drauf. Aber den Motor ausschalten und vor allem zuerst das Auto anheben und dann den kaputten Reifen locker drehen??
So etwas gibt es hier nicht...
Im Auto selber war es ziemlich eng, denn wir saßen zu viert in der Reihe. Hatten aber sehr angenehme Unterhaltung, denn außer den Tansanis waren noch 2 deutsche Mädels dabei. Judith und Tabea arbeiten für mindestens ein Jahr in Uganda in einer Krankenstation und da Judith von ein paar Jahren schon einmal ein Jahr in Tansania verbrachte, machte sie hier gerade Urlaub.

In Tunduru angekommen haben wir zunächst nach einem Ticket nach Masasi geschaut und glücklicherweise auch noch für den selben Tag eins bekommen.

Irgendwann fiel uns dann auf, dass wir unsere Tüte mit Khangas im Auto vergessen hatten. Das Auto stand auch noch da, aber die Tüte war weg. Hat uns total geärgert, aber war eigentlich klar, immerhin sind wir in Afrika. Eine gute Stunde später steht plötzlich ein Mann, der ebenfalls mit im Landrover saß mit unserer Tüte in der Hand vor uns!
Man haben wir uns gefreut und die tansanische Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft wurde mal wieder bewiesen =)

Bis 16.00 hieß es dann noch warten und dann ging es weiter, allerdings nicht in einem Bus, sondern in einem LKW. Wir saßen also vorne neben dem Fahrer und mit noch 2 anderen Männern im Truck. Auf der Ladefläche stiegen immer wieder Menschen dazu oder wieder ab.
Da die Straße nicht wirklich besser wurde, mussten wir sehr langsam fahren. Es war also schnell klar, dass wir Masasi erst gegen 2 Uhr nachts erreichen. Tja, aus „2 Uhr nachts“ wurde dann 11 Uhr nächster Tag – somit hatten wir 19 Stunden LKW-Fahrt hinter uns!
Okay, wir sind nicht die ganze Zeit gefahren. Von elf bis zwei gab es drei Stunden pumzika, also Ruhepause und um vier mussten wir nochmals drei Stunden warten, da mal wieder etwas am Motor nicht stimmte.
Hätten wir den Bus in Tunduru am nächsten Morgen genommen, wären wir schneller in Masasi angekommen, aber dafür auch um eine Erfahrung weniger reich gewesen ;)
Bei einem Polizeistopp kurz nach Tunduru fragte uns der Polizist ganz ungläubig, wieso wir denn nicht den Bus am nächsten morgen nehmen würden und ob wir das wirklich machen wollten?! Die Straße sei so schlecht, meinte er, da kämen wir erst irgendwann in der Nacht an. Ist doch echt lieb, wie besorgt hier jeder um die wazungu sind!

Von Masasi aus ging es dann noch mit einem Bus nach Ndanda zu den Benedictine Fathers Ndanda, also ins Kloster ;)
Insgesamt hatten wir also etwa 31 Stunden reise hinter uns – die mit Abstand am längsten benötigte Zeit um von A nach B zu kommen auf unserer Rundreise!!

NDANDA

Das Kloster in Ndanda wurde 1906 von deutschen Missionaren gebaut und ist heute richtig groß. Es leben noch heute etwa 50 deutsche Mönche und Nonnen zusammen mit den tansanischen im Kloster und es gibt richtig viele Arbeitsbereiche.
Das Krankenhaus bildet dabei den größten Part. Dann gibt es noch eine Secondary School für Jungs, eine Ausbildungsschule für alles mögliche, die NMP (Ndanda Mission Printing) Druckerei, eine Karosserie, einen Bauernhof, eine Bäckerei und eine Metzgerei, den Steinmetz, den Schuster, den Schreiner, einen Elektrizitäts- und einen Metallbereich. Das alles haben wir uns angeschaut und viel dazu erklärt bekommen. Es war richtig interessant.
Ndanda und Umgebung wird mit Strom aus dem Kloster versorgt. Dort gibt es zwei große Turbinen und zusätzlich noch einen Generator. Außerdem kann man das Wasser, das auf dem Gelände aus dem Wasserhahn kommt, trinken!!! Man war das verwirrend am Anfang!!
Mittwoch Nachmittags sind wir dann zum Damm gelaufen. Dieser Damm wurde vor einigen Jahren gebaut um daraus Elektrizität zu gewinnen und man kann darin schwimmen gehen. Dort haben wir auch richtig große Tiere gesehen. Einen 90 cm langen Legoan, eine Heuschrecke so groß wie eine Hand und einen Tausendfüßler, der etwa 20 cm lang war.
An unserem letzten Morgen lernten wir auch noch den Bischof von Ndanda kennen. Er ist auch Deutscher und echt voll sympathisch gewesen. Hatten also echt interessante Tage im Kloster.

Mit dem Bus ging es dann etwa zwei einhalb Stunden nach Lindi.

LINDI

Das Küstenstädtchen Lindi ist total schön. Die Menschen und die Atmosphäre sind richtig angenehm. Die Stadt liegt direkt am Indischen Ozean, wo wir dann auch den Nachmittag verbrachten. Sind am Strand entlang spaziert, haben Krähen beobachtet, die nach Krabben am Strand gejagt haben, tote, aber interessante Fische gesehen und den Treiben in Lindi zugeschaut. Es gibt eine Ruine einer deutschen Boma und eines arabischen Turms in Lindi. Das haben wir dann auch noch besichtigt.

Am Karfreitag sind wir dann in einem Daladala nach Kilwa Masoko gefahren. Hat auch 5 Stunde gedauert, denn wirklich schneller wie 60 km/h wurden wir echt selten.

KILWA MASOKO

Das ebenfalls direkt am Indischen Ozean gelegene Kilwa Masoko ist ein kleines nettes Städtchen. Dort waren wir auch einmal im Meer schwimmen. Am nächsten Tag sind wir morgens über den Markt gelaufen und haben den Hafen besichtigt, d.h. Wenn man es überhaupt als solchen bezeichnen kann ;).
Am Nachmittag ging es mit einem Holzboot, Mike, unserem englischen Guide, und einem deutschen Ehepaar nach Kilwa Kisiwani. Diese kleine Insel vor Kilwa Masoko ist der Ursprung der kompletten Kisuaheli-Kultur.
Im 11. Jahrhundert kamen hier arbische Siedler an und bauten eine Moschee, ein Ford und einige andere Bauten. Somit begann die Suaheli-Kultur entlang der tansanischen Küste zu wachsen. Im 15. jahrhundert wurden viele Bauten erweitert. Heute sieht man nur noch diee alten Ruinen und kann sich somit ein bisschen etwas vorstellen. Noch heute leben die 1500 Einwohner der Insel ohne Strom und fließend Wasser (wie so viele kleine Dörfer im Busch in Tansania).

Den Ostersonntag verbrachten wir dann den ganzen Tag im Bus. Um halb sechs morgens ging e zunächst Richtung Dar es Salaam. Die Fahrt versprach lange zu werden, denn das deutsche Ehepaar hatte am Freitag mit ihrem Jeep (!!) 14 Stunden für diese Strecke gebraucht. Grund hierfür ist mal wieder die Regenzeit und die somit verschlammten Straßen. Zwar wird die Straße gerade ausgebaut, d.h. geteert, doch fertig ist sie noch lange nicht.
Der erste Teil verlief noch ganz gut auf schon geteerter Straßen, doch dann wurde es rutschig. Gleich am Anfang gab es eine große Warteschlange von Autos, LKWs und Bussen. Wir sind dann ausgestiegen und Fräulein Jana tritt natürlich mitten in eine Schlammpfütze und war somit fast bis zum Knie mit Matsch eingesaut. Der Condactor meinte dann mir die Schuhe abnehmen zu müssen, um sie in den Bus zu legen und hat sie dann auch gleich noch einigermaßen vom Schlamm befreit. Voll lieb =)
Etwas später dann, steckten wir selber fest. Jedoch verlief alles noch ganz glimpflich und wir mussten nie extrem lange warten. Mehrere LKWs hatten da schon mehr Pech...
Als dann wieder geteerte Straße kam mussten wir nur einmal durch das shamba, also das Feld, fahren, da ein Bus halb im Graben hing. Sind dann nacch knappen 10 Stunden auch in Dar es Salaam angekommen.

Von unserer Ausstiegsstelle ging es in die Innenstadt und ein freundlicher junger Mann zeigte uns den Bus nach Morogoro, d.h. Wir kamen bis etwa 70 km vor Morogoro.
Da hieß es nämlich dann plötzlich „moto! moto!“ und Julius ruft mir zu „Feuer! Raus hier!“
Alle sind aus dem Bus gestürmt oder zum Fenster raus gesprungen. Die hintere „Reifenhöhle“ war komplett in Flammen. Gott sei Dank haben es alle heil raus geschafft und man konnte es auch sofort löschen! Wir hatten also richtig Glück, dass das Feuer rechtzeitig bemerkt wurde, denn sonst wären die Reifen geplatzt...

Irgendwann kam dann ein PickUp und hat uns alle mitgenommen und so kamen wir nach 15 Stunden ziemlich geschafft in Morogoro an.

MOROGORO

Recht groß – aber echt schön, nicht hektisch – aber doch was los – eine recht passende Beschreibung für Morogoro. Wir haben uns die Stadt am ersten Tag einfach etwas angeschaut ud auf dem Markt Schuhe gekauft.
Abends kam dann Anja dazu. Nachdem sie sich von der Malaria erholt hatte, konnte sie wenigstens die letzte Woche mit uns reisen.
Dienstags sind wir in die Uluguru Mountains gegangen. Zusammen mit unserem Guide Pamphlius stiegen wir zum Choma Village und den Wasserfällen und anschließend zum Aussichtspunkt Morningside. Haben auf dem Weg ganz viele verschiedenen Obstbäume und -sträucher gesehen, u.a. Ananas, Avocado, Guave, Passionsfrucht, Banane, Jakobsfrucht, Himbeeren, Erdbeeren, Brombeeren,... Die Landschaft ist richtig schön und der Ausblick auf Morogoro ist wirklich toll.
Morningside ist ein Haus aus dem Jahre 1911, das von einem deutschen Mann gebaut wurde und sogar in einem Raum noch Dielen hat (!!).
Tagsdrauf waren wir dann nochmal in der Stadt unterwegs, damit auch Anja Morogoro nicht nur von oben gesehen hat.

Tansania hat sich in den letzten 50 Jahren im Übrigen nicht wirklich weiter, sondern eher zurück entwickelt. Natürlich, heute gibt es mehr Technik, fast jeder besitzt ein Handy und die Infrastruktur entwickelte sich auch, aber vor 50 Jahren eigentlich noch jeder Englisch. Damals war es in jeder Schule Pflicht auf Englisch zu unterrichten. Heute sprechen viele Menschen kein Englisch, vor allem je weiter man in den Busch geht. Und auch die Korruption wurde seitdem immer schlimmer. Ist echt erstaunlich, denn man sollte doch meinen, dass sich Tansania weiter entwickelt und nicht zurück. (ist aus einer zuverlässlichen Quelle ;))

IRINGA

Am Donnerstag begaben wir uns dann zu unserer letzten Station, Iringa. Mit dem Bus ging es über die Mikumistraße nach Südwesten. Man fährt durch den Mikumi Nationalpark und so haben wir wieder für 15000,-- Shilling (etwa 7,50€) Elefanten, Giraffe, Zebras, Gazellen, Gnus, Affen und Wasserbüffel gesehen, echt schön.

In Iringa angekommen haben wir nach mehreren Problemchen dann ein Guesthouse gefunden und dann ging es die Stadt erkunden. Doof war nur, dass es Anja den ganzen Tag schon nicht gut ging und mir seit der Busfahrt auch nicht mehr. Die Strecke war ziemlich bergig und kurvig und die Busse fahren ja nicht normal, sondern rasen wie die Irren (!!) und beschleunigen, wenn die Straße schlechter wird.
So begaben wir uns schon relativ früh wieder zurück um uns auszuruhen. Haben also auch sehr früh schon geschlafen.
Freitags ging es Anja dann schon wieder gut, mir leider noch nicht...schleppte irgendwie Fieber, Druchfall und Kopfweh mit mir herum. Zudem hatten wir das Problem, dass man von Iringa nicht direkt nach Singida fahren kann, sondern über Morogoro fahren muss. Das bedeutete also freitags schon wieder zu gehen. Richtig doof war dann auch noch, dass der letzte Bus nach Morogoro um zehn Uhr morgens fuhr, d.h. Wir hatten nicht einmal 24 Stunden in Iringa!

SINGIDA - HEIMAT

Am Samstag ging es dann mit dem Bus zurück nach Singida.
Jetzt bin ich wieder daheim und das ist auch richtig toll. Hab meine Gastfamilie doch auch vermisst und das tollste war dabei noch, dass Brenda, Evarest und Erick, also meine Gastgeschwister noch bis Sonntag da waren, da sie noch Schulferien hatten!! Es ist einfach toll daheim =)

Ein kleines Fazit noch am Schluss ;)
Die meiste Zeit unserer Reise haben wir in so günstigen Guesthouses geschlafen, dass wir kein fließend Wasser hatten, also überhaupt kein Luxus...
Wir haben richtig viel vom Land gesehen und meiner Ansicht nach die schönsten Stellen Tansanias erkundet...
Insgesamt saßen wir ungefähr 135 Stunden im Bus und haben 4550 Kilometer zurückgelegt...
Ja, ja, Tansania ist ein großes Land =)

Machts gut und bis bald
eure Jana

PS: Ich hoffe ihr hattet Spaß beim Lesen :)