Mittwoch, 29. Juni 2011

zwei ereignisreiche Wochen =)

Vor genau zwei Wochen gab es eine große und sehr freudige Überraschung für mich. Esther ist plötzlich wieder in Singida gestanden! =)
Sie hat ja bis April hier gewohnt und ist seitdem in Kigoma bei ihrem Verlobten, da sie am Wochenende heiraten werden. Ursprünglich wollte ich zu der Hochzeit gehen, aber da Kigoma mbali sana (sehr weit weg) ist und es zudem noch sehr teuer ist, da hin zu kommen, kann ich also nicht zur Hochzeit gehen. Daher dachte ich eigentlich auch, dass ich Esther nicht mehr sehen werde. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass sie uns hier nochmal besucht hat.
Geblieben ist sie dann bis Samstag Morgen.

Donnerstags haben Julius und ich uns nach der Arbeit mit Helea und Katharina getroffen, zwei Deutsche, die auch hier in Singida leben. Katharina und Markus haben hier eine Dispensary aufgebaut und wohnen mit ihren Kindern (Helea und ihre drei kleinen Brüder) und einem Team von noch 5 anderen Deutschen in dem Stadtteil Sabasaba. Wir hatten einen richtig schönen Nachmittag und sind zu dem zweiten See in Singida gelaufen, leki Kindaye.
Haben uns echt gut unterhalten und Julius und ich haben es so auch einmal geschafft, an diesen See zu gehen. Bisher hatte das immer nie geklappt. Und es hat sich wirklich gelohnt – der See ist genauso toll wie der Singidani!

Am Samstag darauf haben wir die beiden dann auch gleich wieder gesehen, denn Manu und Naemi, zwei aus dem Team, haben eine kleine Abschiedsparty gemacht, da es für sie ein paar Tage später nach Dar es Salaam und dann zurück nach Deutschland ging.
Die beiden wohnen sehr luxeriös, jedenfalls für die hiesigen Verhältnisse ;) Aber fließend Wasser, eine richtige Dusche, eine normale Toilette, eine Waschmaschine und eine richtige Küche gehören für mich eindeutig zum Luxus.
So haben wir Pizza gegessen und später gab es noch Kuchen. Ich weiß nicht, wie lange es her ist, dass ich richtiges deutsches Essen hatte. Das kam hier in Tansania glaube ich noch gar nicht vor! Aber es war super lecker!! danke an Manu und Naemi =)
Mit einem Lied, einer kleinen Versteigerung und einem Theaterstück hatten wir einen sehr unterhaltsamen Nachmittag. Und natürlich haben wir auch ganz viel geredet und von unseren bisherigen Erlebnissen erzählt. Gut, das Team hat uns erzählt und wir haben denen erzählt. Julius und ich waren die einzigen „Neuen“, alle anderen kennen sich ja bereits schon seit fast einen Jahr oder noch länger ;)
Abends haben wir dann noch einen kleinen Spieleabend gemacht, allerdings nicht zu lange für Julius und mich, da ich bis zehn daheim sein musste, denn hier wird schließlich das Tor zugemacht und wecken will ich auch niemand, nur weil ich zu lange fort sein muss...

Das nächste Ereignis kam am darauf folgenden Mittwoch. Zusammen mit der Mama und einer Nachbarin bin ich morgens mit dem Bus in Richtung Dodoma gefahren. Es ging nämlich zur Sent-Off-Party von Esther! =)
Nach etwa drei Stunden sind wir ausgestiegen und von da aus ging es mit dem Pickipicki mitten durch den Busch. Esther kommt aus einem kleinen Dorf nahe Dodoma. So fuhren wir also etwa eine halbe Stunde durch das NICHTS und kamen anschließend in dem Dorf an. Wir wurden herzlich empfangen, aber es hieß sogleich, dass wir noch ein Stückchen fahren müssen, da wir sofort zu Esthers Haus sollen.
Nachdem wir insgesamt eine dreiviertel Stunde Pickipicki-Fahrt hinter uns hatten, kamen wir bei Esther an. Ihre Familie lebt noch krasser wie Anja und Mara in Mwanga!
Ein Lehmhaus mit drei kleinen und dunklen Zimmern und zwei Holzhütten bilden das Familieneigentum. Die Holzhütten darf man sich aber nicht wie so schöne aus Deutschland vorstellen, sondern dabei handelt es sich um etwas größere Äste, die neben einander in den Boden gesteckt sind. Wirklich dicht ist es nicht.
100m weiter steht noch ein ähnliches Wohnhaus von Verwandten, ansonsten ist weit und breit NICHTS!! Außer natürlich den Bäumen, Büschen, Dornensträuchern,...einfach gesagt, der Steppe.

Wir bekamen um zwölf Uhr mittags zunächst einmal Frühstück, denn das hatten wir bis dahin noch nicht zu uns genommen. Dann verbrachten wir viel Zeit mit reden und die Umgebung anschauen. Irgendwann am Nachmittag sollte es beginnen.
Es kamen auch immer mehr Menschen aus ganz unterschiedlichen Stämmen, u.a. Wabarbaiq, also die mit den Tätowierungen und großen Ohrlöchern.
Durch die Fahrt waren die zwei Mamas und ich aber ganz staubig, so dass wir duschen gegangen sind. Währenddessen haben die Menschen auch angefangen ein bisschen zu tanzen und Musik zu machen. Aber verpasst hatten wir noch nichts, denn als wir fertig waren, sollten wir erst einmal zu Esther ins Zimmer gehen.
Bis dahin hatten wir sie noch nicht gesehen. Der Grund dafür war, dass Esther total unglücklich und verweint im Haus blieb, denn ihr Bruder kann nicht zu ihrer Hochzeit kommen, da er kein Geld hat. Ohne Schulabschluss und Ausbildung haben die Menschen hier absolut nichts. Für Esther war das richtig schlimm, denn sie will ihn unbedingt dabei haben!
Wir haben eine Ewigkeit versucht eine Lösung zu finden, doch zunächst wurde Mittag gegessen, mittlerweile war es etwa halb fünf. Danach haben wir mit Davis, dem Verlobten von Esther, und drei weiteren Männer lange geredet und diskutiert, wie man am besten helfen kann. Auch mit dem Bruder von Esther wurde geredet. Doch es war ziemlich kompliziert und aus dem Bruder sprach auch schon der Alkohol. Wir waren schließlich mitten im Busch, da ist es normal, dass jeder Mann (Esthers Bruder ist auch schon deutlich älter als sie) spätestens am Nachmittag zu trinken anfängt.
Als es langsam dunkel wurde, sind alle Gäste wieder zurück in ihre Häuser und übrig blieb ein Rest von Verwandten, etwa 30 Personen. Um acht Uhr abends wurde dann doch noch eine kleine Zeremonie veranstaltet. Der Pfarrer sprach einige Worte und auch sonst manch andrer ergriff das Wort um Esther Gottes Segen und viel Glück zur baldigen Hochzeit zu wünschen.
Nachdem die Geschenkübergabe und die Reden vorbei waren, mussten wir nochmals essen. Es war schon richtig kalt geworden, aber trotzdem durfte man nicht, ohne gegessen zu haben, gehen.
Um halb elf etwa ging es dann los Richtung Dorf, denn da haben wir geschlafen. Zusammen mit 11 andere liefen wir in der Dunkelheit durch den Busch und das nicht gerade kurz. Einen Marsch von ungefähr 1 ½ Stunden hatten wir hinter uns, als wir im Dorf ankamen.
Die beiden Mamas und ich haben uns dann ein Bett geteilt, doch nach nicht einmal 4 Stunden Schlaf, hieß es am nächsten Morgen um halb fünf wieder aufstehen.
Unser Bus, oder besser gesagt das Dalladalla, fuhr dann um 5 Uhr wieder Richtung Singida ab. Es war sehr kalt, denn mehrere Fenster waren kaputt. Am frühen Morgen kamen wir in Singida an. Davis und Esther waren ebenfalls mit von der Partie, denn für sie ging es am Freitag, bzw. Samstag weiter nach Kigoma.
Nachmittags bin ich dann noch in das Center gegangen.

Freitags war im Center ein großer Tag – der Tag der Eröffnung des neuen Spielplatzes!!
Dazu kamen richtig hohe Tiere der Singida Region, eigentlich alle wichtigen Leute. In den letzten beiden Wochen haben 9 Californier den Spielplatz noch voll aufgebaut, diese waren natürlich auch da. Zudem war am Donnerstag noch eine weite Gruppe von Amerikanern, so um die 15-20 Leute, angereist, um für zwei Wochen die Arbeiten in den Dörfern zu unterstützen. Somit waren echt viele Wazungu im Center.
Es wurden ein paar Reden gehalten, die Kinder haben verschiedene Sachen vorgesungen und getanzt und sogar eine Frau von TBC (ein tansanischer Fernsehsender) war da. Dann wurde der Spielplatz offiziell eröffnet und die Kids haben sich riesig gefreut! Gemeinsam wurde gegessen und danach gab es eine Disco, in der die Kinder richtig abgegangen sind.
Ich habe eigentlich die ganze Zeit beim aufräumen, putzen, Essen ausgeben, usw. geholfen. Alle hatten richtig viel Spaß und der Tag war gelungen =)
Die Wände sind im Übrigen richtig schön geworden!! Amani, unser Maler, hat es super gut hinbekommen!!

Am Samstag habe ich dann Susanne getroffen und wir haben eine Fototour durch Singida gemacht, denn sie fliegt am 5.Juli schon heim und es war somit ihr letztes Wochenende in Singida. Mittags ist dann Anja aus Mwanga gekommen und gemeinsam mit Julius haben wir den Abend bei Julius und Richard vebracht, wobei der mal wieder nicht da war!
Sonntags habe ich dann nicht mehr viel angestellt. Morgens waren wir nochmal in der Stadt unterwegs.

Zur Zeit gibt es ein echtes Wasserproblem hier in Singida. Den genauen Grund weiß niemand, aber normal holen wir das Wasser immer im Vatcan, also der Lodge von meiner Familie. Doch da ist es momentan aus und auch an den „bomba la maji“ (Wasserstellen) kommt kein Wasser. In der Stadt gibt es noch etwas, aber da zahlt man für einen Eimer 1000 sh (etwa 50 cent) und der kostet normal 50 sh!! Also das ist krass überteuert.
So hatten wir die letzten Tage immer gerade genug Wasser um zu kochen. Teils musste ein Eimer den ganzen Abend reichen, d.h. Kochen, duschen, trinken...
Zudem war das Wasser nicht klar, sondern eher leicht milchig, d.h. Es war etwas schlammig. Damit wurde dann gekocht, geduscht, Wäsche gewaschen und Zähne geputzt.
Hier merkt man wirklich, wie wichtig Wasser ist und was es für ein Luxus bedeutet, einfach den Wasserhahn aufdrehen zu können und dann kommt das saubere und klare Wasser da raus!! Aber man kann auch mit wenig Wasser auskommen, man gewöhnt sich an alles ;)

Mir selber bleiben jetzt gerade mal noch drei „normale“ Wochenenden in Singida, denn morgen in drei Wochen bekomme ich schon Besuch =) Die Zeit rennt also nur so davon...der normale Alltag endet schon ganz bald.

Bis dahin, machts gut und liebe Grüße aus Singida
Jana

Mittwoch, 15. Juni 2011

Dies und Das

Hallo, ich bins mal wieder!

In der Schule und im Center läuft immer noch alles ganz normal.
Unser Headteacher kommt allerdings sehr gerne in die Klasse herein und verteilt eine Runde Schläge. So musste meine zweite Klasse letztens in „Hundestellung“ hinstehen, d.h. jedes Kind musste seine Hände auf den Tisch stützen und mit den Füßen auf den Stuhl stehen. Dann ging der Headteacher mit dem Stock durch die Klasse und hat jedem Kind der Po versohlt. Dabei geht er nicht zimperlich um, sondern wenn er zuschlägt, dann richtig, oft sogar so, dass die Kinder teilweise weinen müssen!
So sieht Bestrafung in Tansania aus. Unvorstellbar für deutsche Verhältnisse, aber hier eine sehr gängige Methode.

Im Center ist der Maler jetzt so gut wie fertig. Sieht richtig klasse aus (Bilder kommen noch ;))! An den anderen Wänden befinden sich nun eine Weltkarte, eine Afrikakarte, spielende Kinder, menschliche Körper, … Seit Montag sind 8 Amerikaner da, die diese und nächste Woche den Spielplatz aufbauen. So langsam nimmt also alles Gestalt an. Die Grundsachen stehen alle. Also werden Julius und ich das Endergebnis doch noch sehe, wir hatte die Hoffnung zwischen drin schon fast aufgegeben. Hier dauert einfach alles so unglaublich lange!!

Samstag vor einer Woche verbrachte ich mal wieder 9 Stunden in einem Saloon und habe mir die Haare twisten lassen. Das Endergebnis ist sehr ähnlich wie beim letzten Mal, nur etwas heller und es gefällt mir sehr gut!
Sonntags habe ich dann Lara und Claudia getroffen und ab Montag war Anja in Singida und hat Julius und mich teilweise mit zur Arbeit begleitet. Sie hat dann bei mir geschlafen und wir saßen viel mit meinen Mädels und Jungs da und haben geredet.

Seit Donnerstag haben wir ein kleines Katzenbaby. Es ist so klein und süß! Am liebsten würde ich es mit nach Deutschland nehmen. Es konnte sogar noch nicht mal sehen. =)

Am Freitag sind Anja und ich nach der Schule mit dem Bus nach Mwanga gefahren. Für die 80 km benötigt man normalerweise etwa 4 Stunden. Wir waren gerade aus Singida draußen, aber schon mitten im Busch, und etwa 20 Minuten gefahren, als wir zum ersten Mal anhielten. Irgendwas war kaputt, also hieß es warten.
Gestartet sind wir um 14 Uhr, so gegen 17 Uhr sagten Anja und ich uns so, dass es doch schön wäre, jetzt so langsam wieder weiter zu fahren, denn schließlich hatten wir noch etwa 3-4 Stunden Fahrt vor uns. Um sieben Uhr haben dann auch die Leute der Busgesellschaft beschlossen, dass an dem Bus nichts mehr zu machen ist und ein Ersatzbus her muss. Mittlerweile war es dunkel und man sah noch die Lichter von Singida leuchten.
Um acht kam dann endlich ein Bus und um 21 Uhr, nachdem alles umgeladen war, ging es dann weiter. In Mwanga angekommen sind wir so gegen halb eins nachts. So hatten wir mal wieder mehr als 10 Stunden Busfahrt hinter uns – für gerade mal 80 km!!
Zum Glück waren wir zu zweit, so konnte man sich die Zeit noch einigermaßen gut vertreiben! Anjas Rekord für die Strecke Singida – Mwanga (lag bei 7,5 Stunden) haben wir somit also gebrochen.

Den Samstag verbrachten wir in Mwanga in der Krankenstation und im Dorf. Mwanga ist einfach toll! Wir sind zum „Fluss“ gelaufen, wobei der natürlich kein Wasser hat. Ist aber trotzdem eine richtig schöne Gegend. Während der Regenzeit ist der Fluss dann auch mit so viel Wasser gefüllt, dass manche Kinder, die auf der anderen Seite zur Schule gehen, nicht gehen können, da man nicht mehr durch kommt. Eine Brücke gibt es nämlich nicht.
Sonntags waren wir in der Kirche und am Nachmittag ging es für mich zurück nach Singida, dieses Mal in 4 Stunden ;)

Auch wenn ich mich hier total wohl fühle, so merke ich trotzdem immer, dass ich anders bin. Man fällt halt auf mit der anderen Hautfarbe.
Geht man durch die Straßen und es ist schon dunkel, kann man die Tansanis erst ganz spät erkennen. Mein Kommentar zu Julius letztens war: „Die Tansanis sieht man echt überhaupt net im Dunkeln und selber habe ich das Gefühl man LEUCHTET!!“ :)

Wie muss es einem dann gehen, wenn man das Gefühl „anders zu sein“ ein ganzes Leben lang hat? In Tansania gibt es sehr viele Albinos. Sie haben zwar die gleichen Gesichtszüge wie alle anderen, aber ihre Hautfarbe ist hell und die Haare sind blond. Sie fallen also immer auf. Für mich ist das Auffallen vorbei, wenn ich wieder daheim bin, aber für diese Menschen?!
Klar erkennt jeder, dass es sich um einen Albino handelt, also trotzdem einen „echten“ Afrikaner, aber das schützt sie trotzdem nicht vor dem Gehänselt werden oder auffallen.
Außerdem haben sie sehr viele Probleme mit der Haut. Deren Haut ist nochmal deutlich empfindlicher der Sonne gegenüber, als die von uns. Sehr viele Albinos sterben deshalb an Hautkrebs.
Auch bei uns im Center kommt ein Mädchen, das ein Albino ist.
Tansania soll angeblich das Land mit der höchsten Albinorate Afrikas sein. Schön stelle ich mir das wirklich nicht vor!

Jetzt sind es nur noch 2 Monate, dann bin ich wieder in Deutschland. Es ist einfach unglaublich, wie schnell die Zeit vergeht, ich bin doch gerade erst hier angekommen!!
Machts gut und bis bald!
Eure Jana

Mittwoch, 1. Juni 2011

die Zeit vergeht....

In den letzten zwei Wochen ist eigentlich nichts großes gewesen. Der übliche Alltag begegnet mir täglich und das ist auch gut so ;)
Morgens bin ich in der Schule und helfe im Matheunterricht und in der Schulküche mit und mittags bin ich im Center, wo ich beim Kochen, Essen ausgeben und putzen helfe. Viel aufregendes passiert dabei eigentlich nicht.

Meine Bewerbungen fürs Studium sind jetzt fertig. Jedenfalls die für Soziale Arbeit. Lehramt kommt am Wochenende dran. Und dann heißt es abwarten, wo es mich dann hinverschlägt ;)

An diesem Wochenende war ich u.a. etwas mit Lara und Claudia in der Stadt unterwegs. So gegen fünf Uhr am Samstag Nachmittag gab es plötzlich eine Menschenansammlung, etwa 100m entfernt von unserem Standpunkt. Der Grund war ein Unfall von einem Dalladalla und einem Pickipicki (Motorrad). Der Motorradfahrer starb angeblich noch sofort.
Hier in Tansania gibt es wirklich sehr viele Unfälle und meistens enden sie ziemlich krass. Das liegt daran, dass die Autos, Busse und anderen Fahrgeräte in einem Zustand sind, wie es in Deutschland schon längst verboten wäre. Schrottkarren, das ist eigentlich ein geeigneter Ausdruck für die meisten Fahrzeuge.
Ein weitere Grund ist der Fahrstil viele Fahrer. Normal fahren ist definitiv bei vielen nicht drin.
Dazu kommt noch, dass es zwar Verkehrsregeln gibt, aber man sich nicht unbedingt daran hält...In Singida hält sich der Verkehr noch in Grenzen, daher passiert nicht allzu viel, aber in Arusha oder Dar es Salaam herrscht oft ein regelrechtes Verkehrschaos, wo man auch als Fußgänger höllisch aufpassen muss, denn auf diese wird oft keine Rücksicht genommen.

In dem neuen Gebäude neben dem Center wird die Innenwand gerade von einem jungen Maler gestrichen. Die eine Seite hat er mittlerweile fertig und darauf sind Tiere (Elefant, Giraffe, Löwe, Leopard, Wasserbüffel, Antilope) vor dem Kilimanjaro zu sehen. Sieht echt beeindruckend aus! Ich bin mal gespannt, wie die anderen Wände noch so gestaltet werden!

Letzte Woche Dienstag sind Franzi (aus Arusha) und Betty (eine Österreicherin, die in Moshi in einem Kinderheim für 1 Jahr arbeitet) nach Singida gekommen. Wir haben dann den Abend gemeinsam verbracht und hatten jede Menge Spaß.

Am Freitag sind Mara und Anja für eine Nacht gekommen. Gemeinsam haben wir den Freitag Abend bei Richard und Julius genossen. Samstags sind wir dann in der Stadt unterwegs gewesen. Anja ging es den ganzen Tag schon nicht so toll, fühlte sich etwas schlapp und einfach total erkältet. Da Mara und Anja vor hatten am Nachmittag noch zu reisen, haben wir beschlossen, lieber nochmal nachschauen zu lassen, nicht dass es Malaria ist. Zum Glück muss man sagen!! Denn Anja hatte zum 4. Mal Malaria!! und irgendwie immer, wenn sie reisen will! Sie hat dann aber Medizin bekommen und die beiden sind dann auch los. Glücklicherweise haben wir das noch testen lassen, denn so ist es nicht mehr schlimmer geworden und mit einer starken Erkältung kann man schon auf Reisen gehen. Hätte sie aber noch länger gewartet, dann wäre die Wahrscheinlichkeit groß gewesen, dass sie die Reise wieder abbrechen hätten müssen. Malaria wird von Tag zu Tag schlimmer und wenn man es nicht behandelt, stirbt man irgendwann daran.

Am Samstag Abend bin ich dann mit Claudia nach Iguguno gegangen. Da habe ich Claudia und Lara und deren Familie nochmals besucht – vermutlich das letzte Mal, solange ich noch hier bin! War echt schön, auch wenn Lara auch nicht ganz fit war, ebenfalls Malaria.
Sonntags sind wir dann noch in die Dorfmitte gegangen. Es ist deutlich größer wie Mwanga, aber auch eindeutig ein Dorf. Ist aber echt auch ein schöner Ort. Danach bin ich mit dem Dalladalla wieder nach Singida zurück gefahren.

Am Montag Abend war ich mit meiner Familie (Mama, Papa, meine drei Gastschwestern und Justo, mein ältester Gastbruder) bei Verwandten, denn die bibi (Oma) aus Rombo, da wo ich Weihnachten gefeiert habe, ist zur Zeit hier in Singida, da sie krank ist. Also haben wir einen Krankenbesuch abgestattet. War ganz nett und echt schön sie wieder zu sehen. Am Schluss haben wir dann auch noch gemeinsam gebetet und gesungen, etwa eine halbe Stunde lang.

So das wars dann mal wieder aus meinem tansanischen Leben!
Bis bald und machts gut!
Eure Jana